Warst du schon einmal heimlich auf Workation? Dann war dir vielleicht gar nicht bewusst, welches Risiko du damit eingegangen bist. Wir klären dich auf.
Es ist mal wieder einer dieser Home-Office-Tage, an dem du nichts gesehen hast, außer die eigenen vier Wände. Du schaust aus dem Fenster. Dauerregen. Du kannst den grauen deutschen Himmel langsam nicht mehr sehen.
Morgen vielleicht mal wieder ins Großraumbüro? Dort kannst du zwar mit jemand anderem als dir selbst reden. Aber es ist laut, der Kaffee ist schrecklich und das Wetter wird davon auch nicht besser.
In deinem Instagram-Feed ploppt derweil ein sonniges „Travelgoal“ nach dem anderen auf. Du musst einfach mal wieder raus – am besten ans Meer. Oder in die europäische Hauptstadt, die schon lange auf deiner Wunschliste steht.
Doch kurz vorm Öffnen der Airbnb-App die Ernüchterung: Deine Urlaubstage hast du ja schon verplant. Und überhaupt, spontan Urlaub nehmen wär grad eh nicht drin, wenn du dir deine To-Do-Liste so anschaust.
Plötzlich fällt dir dein Kumpel ein. Der schickt dir ständig Selfies aus irgendwelchen spanischen Küstenstädten, obwohl er keinen Urlaub hat.
Er arbeitet einfach von dort aus. Sein Arbeitgeber weiß davon nichts. Home-Office-Vereinbarung und virtueller Meeting-Hintergrund machen es möglich. Wird schon keiner mitkriegen.
Auf TikTok hast du diesen Trend auch schonmal gesehen – Hashtag „Hushtrip“. Könnte das die Lösung für dich sein?
Hush Trips nennt man heimliche Workations. Dabei arbeiten Arbeitnehmer:innen an einem anderen Ort als ihrem Home Office, ohne dem Arbeitgeber etwas davon zu sagen. Diese Reisen ohne Erlaubnis bringen erhebliche rechtliche Risiken mit sich und können sogar zu einer Kündigung führen.
Denk also besser nochmal nach, bevor du die Koffer für eine heimliche Workation packst.
Hush Trips sind vor allem bei der Gen Z beliebt. Laut einer Umfrage von Resume Builder haben 44 Prozent der Befragten, die nach 1995 geboren wurden, schon einmal einen Hush Trip unternommen.
Diese Generation ist oft während der Corona-Pandemie ins Arbeitsleben gestartet und damit komplett im Home Office.
Doch auch alle anderen Arbeitnehmer:innen, die die Wahl zwischen Home Office und Büro haben, genießen die neue Freiheit und Flexibilität. Manchmal über die Grenzen des Arbeitsvertrages hinaus. Wenn der Arbeitgeber keine offiziellen Workations erlaubt, macht man es eben heimlich.
Der Standard berichtet in einem Artikel beispielsweise von mehreren Arbeitnehmer:innen, die ihre heimlichen Workations nutzen, um im Campervan zu arbeiten oder ein verlängertes Geburtstagswochenende in Kroatien zu verbringen.
Darunter finden sich über 1.000 Kommentare von Nutzer:innen, die eifrig diskutieren. Während „Siva88“ noch von ihrem schlechten Gewissen berichtet, findet „kelkes“: „Ist doch komplett egal von wo die Arbeit erledigt wird. Wenn man Remote Work vereinbart hat, was geht es mich als Arbeitgeber:in an wo die Leute gerade sind.“
Viele Arbeitnehmer:innen haben das Gefühl, dass sie von überall aus arbeiten können. Das ist aber ein Trugschluss.
Auch wenn viele Menschen das heimliche Arbeiten im Ausland auf die leichte Schulter zu nehmen scheinen – Hush Trips können für Mitarbeitende und ihre Arbeitgeber ernsthafte Konsequenzen haben.
Nicht nur, dass es schwer ist, vom kroatischen Strand mal eben zum spontan anberaumten Meeting ins Büro zu kommen. Workations, egal ob heimlich oder nicht, bergen rechtliche und finanzielle Risiken.
Wusstest du beispielsweise, dass du als Arbeitnehmer:in im Ausland keine wichtigen Geschäftsentscheidungen treffen oder Verträge verhandeln darfst? Sonst kann es zur sogenannten Betriebsstättengründung kommen und dein Unternehmen muss im betreffenden Land Steuern zahlen.
Oder du musst während deiner Workation ins Krankenhaus. Ist die Workation nicht genehmigt und dein Sozialversicherungsstatus nicht durch eine A1-Bescheinigung geklärt, kann sich die Krankenkasse weigern, für die Kosten aufzukommen. Zudem könnten Bußgelder drohen.
Arbeitest du ohne Arbeitserlaubnis in einem Drittstaat und deine heimliche Workation fliegt auf, musst du mit Einreiseverboten oder gar Abschiebehaft rechnen.
Dies sind nur einige der zahlreichen rechtlichen und steuerlichen Risiken von unerlaubter Arbeit im Ausland. Weitere Beispiele findest du in unserem Übersichts-Artikel zu Workations.
Die Grundregel lautet: Was zulässig ist, steht im Arbeitsvertrag. Ist dort ausdrücklich festgelegt, dass du deine Arbeit nur im Büro oder an deinem Wohnort verrichtest, darfst du deinen Arbeitsort nicht einfach verlegen.
Gleiches gilt, wenn es keine Vereinbarung über mobiles Arbeiten gibt.
Du nimmst also nicht nur einen Vertrauensverlust, sondern eine Abmahnung oder sogar eine außerordentliche Kündigung in Kauf, wenn du dich über die Anweisungen deines Arbeitgebers hinwegsetzt.
Ist der illegale Trip ins Ausland das Risiko wert? Ganz sicher nicht.
Sprich lieber mit deinem Arbeitgeber und bitte um eine offizielle Workation. Ein einfaches Ja deines Chefs reicht aber nicht. Bevor du in dein Remote-Abenteuer aufbrechen kannst, müssen alle Compliance-Risiken ausgeschlossen werden.
Ganz einfach geht das mit einer Plattform wie WHATEVER.WORKS. Unsere Software-Lösung ermöglicht Unternehmen, rechtssichere Workations anzubieten – ohne Aufwand und weltweit.
Heimlich im Ausland zu arbeiten, mag auf den ersten Blick attraktiv erscheinen. Doch es bringt potenzielle Probleme mit sich. Der sichere Weg sind legale Workations. Von diesem Benefit profitieren nicht nur die Arbeitnehmer:innen, sondern auch die Unternehmen, denn es sorgt für Motivation und stärkt die Mitarbeiterbindung.