Du willst wissen, wie die Arbeitswelt zum Thema Workation steht, hast aber keine Zeit, lange Studien zu lesen? Wir geben dir anhand praktischer Infografiken einen schnellen Überblick über die größten aktuellen Workation-Studien. Finde heraus, wie du Workations einsetzen kannst, um von höherer Mitarbeiterzufriedenheit zu profitieren und im Wettbewerb um Talente die Pole Position zu erlangen.
Workation ist eines der Trendthemen der modernen Arbeitswelt. Unternehmen, die die vorübergehende Arbeit im Ausland als Benefit anbieten, sind besonders für junge Arbeitnehmer:innen attraktiv. Doch auch die älteren Generationen entdecken die Vorzüge mobiler Arbeit für sich – nicht nur im Home Office, sondern eben auch im Ausland.
Dass Workations immer populärer werden, lässt sich unter anderem daran erkennen, dass es inzwischen zahlreiche Studien und Umfragen dazu gibt. Sie beschäftigen sich sowohl mit den Interessen der Arbeitnehmer:innen, als auch mit dem Status Quo in den Betrieben.
Auch allgemeine Erhebungen zum Thema Reisen oder flexible Arbeit beinhalten zunehmend Fragestellungen zu Workations.
Für Arbeitgeber liefern die Studienergebnisse wertvolle Einblicke in die Perspektiven und Wünsche potenzieller Bewerber:innen. Außerdem erlauben sie einen interessanten Abgleich mit der Arbeitskultur im eigenen Unternehmen: Entspricht unser Arbeitsmodell der Lebensrealität unserer Mitarbeitenden und wie geht der Wettbewerb mit Workations um?
Da es bei der Vielzahl an Untersuchungen gar nicht so einfach ist, den Überblick zu behalten, haben wir die wichtigsten Ergebnisse zusammengefasst.
Inhalt:
- Workations sind gekommen, um zu bleiben
- Das sind die größten Workation-Fans
- Aus diesen Gründen ist Remote Work im Ausland so beliebt
- Workations sind ein wichtiges Kriterium bei der Jobwahl
- Heimlich im Ausland arbeiten ist für manche eine Option
- So viele Unternehmen erlauben Workations
- So lange dürfen Arbeitnehmer:innen auf Workation
- So lange wollen Arbeitnehmer:innen auf Workation
- Die 7 beliebtesten Workation-Länder
- Workation weltweit? Geht in den meisten Firmen nicht
Diese Studien haben wir für dich ausgewertet:
- Befragungsjahr: 2024
- Teilnehmerzahl: 1.000 Deutsche
- durchgeführt von: Appinio (globale Marktforschungsplattform)
- Befragungsjahr: 2023
- Teilnehmerzahl: 1.050 Deutsche, die grundsätzlich hybrid arbeiten können
- durchgeführt von: YouGoV (Marktforschungsunternehmen) im Auftrag von Cisco (Telekommunikationsunternehmen)
Umfrage zum mobilen Arbeiten aus dem Ausland von KPMG
- Befragungsjahr: 2023
- Teilnehmerzahl: rund 300 Deutsche
- durchgeführt von: KPMG Deutschland (Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen)
- Befragungsjahr: 2022
- Teilnehmerzahl: 5.011 Deutsche
- durchgeführt von: ADAC (Allgemeiner Deutscher Automobil-Club)
- Befragungsjahr: 2022
- Teilnehmerzahl: 1.000 Deutsche, die grundsätzlich ortsunabhängig arbeiten können
- durchgeführt von: PwC Deutschland (Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen)
- Befragungsjahr: 2022
- Teilnehmerzahl: 200
- durchgeführt von: Workation.de (Buchungsportal für Workations)
Für die Infografiken haben wir die Daten aus der jeweils aktuellsten Studie mit den meisten Teilnehmenden verwendet.
1. Workations sind gekommen, um zu bleiben
Die Beliebtheit von Workations steigt und viele Deutsche haben in den vergangenen Jahren bereits mobil im Ausland gearbeitet.
In der KPMG-Umfrage bestätigen 36% der Teilnehmenden, die zeitweise aus dem Ausland arbeiten dürfen, diese Möglichkeit schon genutzt zu haben. Für weitere 39% ist es denkbar.
Die PwC-Studie kommt auf ein ähnliches Ergebnis. Hier geben sogar 42% der Befragten an, Erfahrung mit Workations zu haben.
Auch die Berufstätigen mit Workation-Möglichkeit in der ADAC-Studie zeigen sich zu zwei Dritteln stark und zu gut einem Drittel generell interessiert an dieser Arbeitsform.
Für das Jahr 2024 planen laut Appinio 20% der Deutschen, vom Ausland aus zu arbeiten.
Das starke Interesse an Workations sollte Arbeitgeber, die diesen Benefit noch nicht bieten, aufhorchen lassen.
Dass Arbeitnehmer:innen die Möglichkeit der mobilen Arbeit im Ausland gerne annehmen, deutet auf ein neues Bedürfnis nach flexibler Arbeitsgestaltung hin.
Indem sie dieses Bedürfnis erfüllen, signalisieren Unternehmen ihren Mitarbeitenden, dass sie mit der Zeit gehen und ihnen vertrauen.
2. Das sind die größten Workation-Fans
Wer sind die Menschen, die Workations machen? Mit dieser Frage beschäftigen sich mehrere der analysierten Umfragen.
PwC fand beispielsweise heraus, dass Beschäftigte aus den Branchen Technologie, Medien und Telekommunikation, Automobilindustrie und Financial Services am häufigsten Erfahrung mit Workations haben.
Interessant dabei ist, dass – zumindest laut PwC – bereits die Hälfte der männlichen Befragten auf Workation war, aber nur ein Drittel der weiblichen Personen.
Zwar haben vor allem die Jüngeren schon mindestens einmal eine Workation gemacht. Doch auch der Anteil der älteren Arbeitnehmer:innen, die diese Form der flexiblen Arbeit ausprobieren, wächst. Cisco zufolge sind es bei den 18- bis 34-Jährigen 38%, bei den 35- bis 44-Jährigen 28% und bei den über 45-Jährigen 18%.
In der PwC-Studie geben von den 18- bis 29-Jährigen 35% an, schon einmal eine Workation gemacht zu haben. Unter den 30- bis 39-Jährigen sind es sogar 37%. Immerhin noch ein Viertel der 40- bis 49-Jährigen war schon einmal auf Workation. In der Altergruppe der 50- bis 59-Jährigen antworten 16% mit Ja und in der Gruppe 60 bis 65 Jahre 12%.
3. Aus diesen Gründen sind Workations so beliebt
Warum möchten Arbeitnehmer:innen auf Workation gehen und worin sehen sie die Vorteile?
In der Cisco-Umfrage antworten vor allem jüngere Arbeitnehmer:innen, dass sie neue Kulturen und Orte kennenlernen wollen (40%) und ihre Möglichkeiten zur Erholung erweitern möchten (40%). Gut ein Drittel will außerdem gewohnte Routinen verlassen (35%).
Ältere Arbeitnehmer:innen dagegen möchten an erster Stelle zunächst auf Workation, um das Konzept auszuprobieren.
In der PWC-Analyse werden insbesondere diese Vorteile von Workations genannt:
- längerer Aufenthalt im Ausland möglich
- sehr gute Kombination aus Arbeit und Freizeit
- verbesserte Work-Life-Balance
- erhöhte Zufriedenheit im Job
- Steigerung der Kreativität
- Steigerung der Produktivität
Die Plattform Passport Photo Online, die allerdings US-Amerikaner:innen befragte, veröffentlichte ähnliche Ergebnisse.
Auch hier ist es vielen der über 1.000 Befragten wichtig, durch Workations Routinen zu entkommen, neue Orte und Menschen kennenzulernen und ihre „Batterien aufzuladen“.
Die Mehrheit stimmt außerdem zu, dass Workations ihre Produktivität und Kreativität boosten und ihre Arbeitszufriedenheit erhöhen.
Gesunde, motivierte und produktive Mitarbeitende bilden das Rückgrat jedes erfolgreichen Unternehmens. Die übereinstimmenden Aussagen zu den positiven Effekten von Workations zeigen, dass der Benefit zu eben diesen Erfolgsfaktoren erheblich beitragen kann.
Workations können sowohl die mentale Gesundheit fördern, als auch Kreativität und Produktivität – eine Win-Win-Situation für Arbeitgeber und Arbeitnehmer:innen. All dies stärkt die Arbeitszufriedenheit und somit die Bindung der Mitarbeitenden an die Firma.
4. Workation ist ein wichtiges Kriterium bei der Jobwahl
Wenn man die Ergebnisse der vorherigen Punkte betrachtet, wundert es nicht, dass Workations vor allem bei den Jüngeren eine wichtige Rolle bei der Jobsuche spielen.
Laut Cisco sind Workations für 42% der 18- bis 34-Jährigen ein wichtiges Kriterium bei der Jobwahl. Bei den 35- bis 44-Jährigen waren es noch 28%. Bei der Gruppe 45+ finden 15% Workations bei der Auswahl des Arbeitgebers wichtig.
In der PwC-Umfrage betrachten 8 von 10 Arbeitnehmer:innen unter 40 Jahren Workations als wichtigen Punkt bei der Jobsuche.
Unter Einbeziehung aller Altersgruppen ergibt sich immer noch ein Gesamtwert von 67%, denen Workations bei der Jobwahl sehr wichtig oder eher wichtig sind.
Männliche Personen gaben dabei mit 71% häufiger an, auf die Workation-Möglichkeit zu achten, als weibliche Personen (63%).
Eine Umfrage von Deloitte unter 590 Unternehmensvertreter:innen aus Österreich bestätigt, dass die Betriebe die hohe Nachfrage nach Workations wahrnehmen.
73% der Teilnehmenden antworten, dass die Erwartungen an Remote Working aus dem Ausland unter den Bewerber:innen zugenommen haben.
Gleichzeitig bemerken 58% der Unternehmen einen deutlichen Rückgang an Bewerbungen innerhalb der letzten 2 Jahre (Veröffentlichungsjahr der Studie: 2022).
Das erhöhte Interesse an Workations zeigt einen wichtigen Hebel auf, um Bewerber:innen von sich zu überzeugen.
Auch deutsche Unternehmen haben mit dem Fachkräftemangel und sinkenden Bewerberzahlen zu kämpfen. Ein gutes Gehalt allein reicht heute nicht mehr aus, um sich als attraktiver Arbeitgeber zu positionieren.
Workation.de kommt sogar zu dem Ergebnis, dass ein Großteil der Arbeinehmer:innen nicht nur einen Arbeitgeber, der Workations anbietet, bevorzugen, sondern auch, dass 40% der Befragten eine zweiwöchige Workation einer Gehaltserhöhung vorziehen würden.
Der Trend zu flexibler Arbeit, einschließlich Workations, wird sich unter den nachrückenden Generationen voraussichtlich noch verstärken. Arbeitgeber, die diesen Benefit bisher noch nicht anbieten oder nicht eindeutig kommunizieren, sollten handeln. Zumal flexible Arbeitsmöglichkeiten kostengünstig umzusetzen sind, da zum Beispiel bei Workations die Mitarbeitenden die Kosten für ihre Reise selbst tragen.
5. Heimlich im Ausland arbeiten ist für manche eine Option
Laut der PwC-Studie haben 14% der Beschäftigten schon heimlich eine Workation gemacht.
Die wenigsten sind sich wahrscheinlich der großen rechtlichen Risiken bewusst, die sie dabei eingehen.
Erfahre in unserem Artikel, warum „Hush Trips“ keine gute Idee sind.
6. So viele Unternehmen erlauben Workations
Der beste Weg, heimliche Workations zu verhindern, ist natürlich, sie zu erlauben. Viele Firmen tun dies bereits.
Appinio, Cisco, PwC und KPMG kommen übereinstimmend zu dem Schluss, dass ungefähr die Hälfte der Unternehmen in Deutschland Workations erlauben.
Auch eine aktuelle Anfrage von Businessinsider bei den 52 deutschen Top-Konzernen wie SAP, VW oder Bosch, ergibt, dass ein Großteil dieser Unternehmen Remote Arbeit im Ausland erlaubt.
Grundsätzlich können Workations in jeder Branche stattfinden. Allerdings gibt es beispielsweise im Gesundheitswesen oder im Dienstleistungssektor viele Berufe, die sich nicht dafür eignen.
Sind Workations innerhalb eines Unternehmens nur bestimmten Mitarbeitenden vorbehalten, sollten Arbeitgeber dem restlichen Personal möglichst einen alternativen Benefit anbieten, um einen Ausgleich zu schaffen.
Interessant ist, dass laut KPMG automatische Prozesse für die Verwaltung von Workations in deutschen Unternehmen noch nicht sehr verbreitet sind.
Nur 28% geben an, standardisierte Antragsprozesse zu haben, während knapp die Hälfte der Firmen noch immer mit Einzelprüfungen arbeitet. Der Rest der Teilnehmenden weiß es nicht oder macht keine Angabe.
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7. So lange dürfen Arbeitnehmer:innen auf Workation
30,3 Tage pro Jahr dürfen deutsche Arbeitnehmer:innen laut PwC im Durchschnitt auf Workation gehen.
In der KPMG-Umfrage antworten 28% der Teilnehmenden, in deren Unternehmen Workations erlaubt sind, dass sie maximal 20 Tage im Jahr vom Ausland aus arbeiten dürfen.
14% dürfen bis zu 30 Tage außerhalb Deutschlands arbeiten, weitere 18% liegen sogar darüber. Der Rest der Befragten gibt weniger Tage an, weiß es nicht oder macht keine Angabe.
8. So lange wollen Arbeitnehmer:innen auf Workation
Was die Anzahl der Workation-Tage betrifft, liegen die Wünsche der Arbeitnehmer:innen und die Realität in den Unternehmen auseinander.
Denn PwC zufolge möchten die Beschäftigten im Durchschnitt 45,7 Tage pro Jahr im Rahmen einer Workation arbeiten.
Arbeitgeber, die die Workation-Dauer in ihrer Firma entsprechend aufstocken, könnten sich dadurch also vom Wettbewerb abheben.
Allerdings fällt die Anzahl der Tage bei der Entscheidung der Bewerber:innen sicher weitaus weniger ins Gewicht als die Tatsache, ob Workations überhaupt angeboten werden. Hinzu kommt, dass Unternehmen bei der Workation-Dauer auch immer Compliance-Risiken berücksichtigen müssen.
9. Die 7 beliebtesten Workation-Länder
Die beliebtesten Urlaubsländer der Deutschen zählen wenig überraschend auch zu den Lieblingsländern für Workations.
In der PwC-Studie, in der Mehrfachnennungen möglich waren, liegt Spanien mit 37% auf Platz 1, gefolgt von Italien mit 32%. Diese beiden Länder sind laut einer aktuellen Erhebung von Statista auch insgesamt die favorisierten Reiseziele der Deutschen.
Auf Platz 3 der Workation-Ziele liegt Österreich (28%). Auch in Griechenland (25%), Frankreich (23%), der Schweiz (22%) und den Niederlanden (22%) können sich die deutschen Arbeitnehmer:innen gut vorstellen, eine Workation zu machen.
17% der Teilnehmenden würden außerdem gern von Nordamerika aus mobil arbeiten.
Auf andere Kontinente wie Asien (10%), Südamerika (9%) oder Afrika (7%) zieht es die Befragten eher weniger.
Etwas verwunderlich ist, dass Portugal in der Liste nicht dabei ist. Es belegte beim TUI Workation Index erst kürzlich Rang 1 der besten Länder für Remote Work. Vor allem Lissabon und Porto tauchen zudem regelmäßig unter den beliebtesten Städten für Workations auf.
10. Workation weltweit? Geht in den meisten Firmen nicht
Workations innerhalb der EU bergen weniger Compliance-Risiken. Daher verwundert es nicht, dass KPMG zufolge 44% der Firmen Workations nur innerhalb der EU, der Schweiz und EWR erlauben.
Nur 22% erlauben Workations weltweit. Bei den restlichen Unternehmen darf nur in ausgewählten Ländern innerhalb oder außerhalb Europas gearbeitet werden oder nur von dort aus, wo die Firma vertreten ist.
Unternehmen, die eine moderne Arbeitskultur repräsentieren möchten, kommen an Workations nicht mehr vorbei. Um die komplizierte und teilweise unausgereifte Rechtslage rund um Remote Work aus dem Ausland beurteilen zu können, ist professionelle Unterstützung jedoch unerlässlich. Mit einfachen Lösungen wie der WHATEVER.WORKS Plattform lässt sich der attraktive Benefit automatisiert, zeitsparend und sicher umsetzen.